alte Sorten


Zeitungsartikel zum Thema "alte" und "samenfeste" Sorten

Wir wurden um Stellungnahme zum Thema "alte" und "samenfeste" Sorten gebeten. Hier das Ergebnis...

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Originalartikel zum Thema "alte Sorten"
die südostschweiz, 12. SEPtEMBER 2013
20130913094522_16480DA2_02_sogl_72_2013-
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Stellungnahme/Presseinfo samenfeste Sorten
Unsere Antworten zu den Fragen der Tageszeitung Südostschweiz imm Detail. Natürlich konnte im Artikel nicht alles wiedergegeben werden...
130813 samenfeste sorten08.pdf
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Werde selbst aktiv!

Gärtnern mit der Natur bereichert unser Leben in vielerlei Hinsicht. Wie es geht erfährst du hier: KLiCK!


Buchtipps zum Thema Gartenbau und Saatgutvermehrung hier: KliCK!


"alte Sorten" - Interessenvertretungen/Spezialisten

hier findest Du die Spezialisten und Ansprechpartner für das Thema "alte Sorten": KLICK


Was sind Hybride, was sind samenfeste Sorten?

 

Das Video erklärt es dir ganz einfach:


Artikel: Artenvielfalt

Eröffnen wir mal 'ne Samenbank

 

Von Charles Siebert

National Geographic / Jim Richardson
National Geographic / Jim Richardson

Auf den Feldern und in den Gärten der Erde regiert die Monotonie. Immer mehr Nutzpflanzensorten verschwinden unwiederbringlich. Schon bald könnte das zum Problem werden. Experten versuchen, mit speziellen Genbanken gegenzusteuern - und damit, dass sie den Bauern mehr zuhören...

 

Zum Artikel auf Spiegel-Online: KLICK!


Artikel: Patentgemüse

Foto: NDR
Foto: NDR

Rückschau: Das Milliardengeschäft mit den Lebensmitteln -

wie Patente auf Lebensmitteln den Markt verändern

 

Ein Erfinder möchte seine Errungenschaft gerne schützen, damit die Konkurrenz die Idee nicht einfach klaut und Geld damit verdient. Wenn es bei diesem Produkt um etwas Neues geht, das Menschen entwickelt haben, leuchtet ein, dass sie zumindest für eine gewisse Zeit von ihrer Idee profitieren sollten. Bei Patenten auf Leben geht diese Logik nicht auf...

der aktuelle Videobeitrag vom deutschen Sender NDR hier: KLICK!

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Der Artikel zum Videobeitrag als PDF
Patente auf Leben - ein Widerspruch in sich
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Die Bienenschule und die "alten Sorten"

Die Bienenschule setzt sich für den Anbau und die Kultivierung sogenannter "alter Sorten" ein.

 

Auf unserem Gelände bauten wir bedrohte Kulturpflanzen an.
Ein Teil des geernteten Saatgutes sollte gesammelt und an Interessierte weitergegeben werden.

 

Leider konnten wir die Thematik nicht im gewünschten Masse ausbauen. Durch Zeitmangel (Familie + Brotjob + Ausbau anderer Sparten) und grosser Entfernung von Wohnort zur Gartenfläche waren die Kapazitäten sehr begrenzt.
Dadurch konnten wir uns nur auf wenige Pflanzen beschränken und Saatgut für den Eigenverbrauch ernten.

 

AKTUELL: Mit dem Wechsel des Standortes mussten auch die Gartenflächen zurückgebaut werden. Am neuen Standort soll es dann auf Basis der erworbenden Erfahrungen weiter gehen und die Thematik umfassender ausgebaut werden. Wichtig dabei: ein Garten braucht (es in der) Nähe und Zuwendung, so ist er ein Ort der Geborgenheit und des Gedeihens.

 

An einem solchen Ort möchten Dich für die wichtige Thematik des Anbaus "alter Sorten" sensibilisieren.

 

Dabei soll die Theorie praktisch vor Ort erlebbar und begreifbar sein. Bestimmte alte Sorten können dann bei uns mit allen Sinnen wahrgenommen werden (hmm, lecker!).

 

Dafür arbeiten wir mit Spezialisten wie der Schweizer Stiftung "pro specie rara" und dem Deutschen "Verein zur Erhaltung alter Kultursorten" zusammen (siehe auch hier: KLICK!).


Aktiv dabei - die Bienenschule beim Verkauf "alter Sorten"

"pro specie rara" - Setzlingsmarkt
"pro specie rara" - Setzlingsmarkt

Zwei Vertreter der Bienenschule machten sich auf den Weg, um ein Wochenende beim Verkauf bedrohter Kulturpflanzen auf dem Setzlingsmarkt Schloss Wildegg (Kanton Aargau) zu helfen.

 

Fotos, Text und einen Radiobeitrag dazu findest Du hier: KLICK!


Warum "alte Sorten"?

In den letzten Jahren gibt es immer mehr Bestrebungen, die alten Sorten zu erhalten. Aber warum überhaupt? Hierzu ein paar Gedanken.

"Alte Sorten" – wie war es früher?

Früher waren durch den fehlenden Einsatz von leistungsfähigen Maschinen viel mehr Menschen auf dem Land beschäftigt. Die Bauern behielten einen Teil der Ernte als Saatgut zurück, um es im nächsten Jahr auszusäen. Das Saatgut wurde mit grossem Bedacht gehütet (oft eine Aufgabe der Bäuerin) und die Pflanzen vielerorts weiter gezüchtet. So gab zahlreiche regionale Züchtungen, die sich durch besondere Eigenschaften auszeichneten (Geschmack, Aussehen, Haltbarkeit, Erntereichtum, o.ä.). Natürlich hatten sie auch Nachteile, da es keine Züchtung gab die alle Vorteile in einer Pflanze vereinen konnte. Auch waren viele Sorten an die lokalen Gegebenheiten angepasst und konnten nicht ohne weiteres andererorts angebaut werden.

 

Wie sieht es heute aus?

Bis heute hat sich einiges geändert. Andere Eigenschaften sind in den Vordergrund gerückt, die zu dem Verbrauchsverhalten der Gegenwart passen. Die Früchte sollen auch nach einer Woche im Supermarkt noch so gut aussehen, dass sie jemand kauft. Sie sollen möglichst gleichmässige Formen haben, damit man sie standardisieren kann. Ein langes Lagervermögen ist zudem bedeutend - der Kunde soll schliesslich auch zu Weihnachten Erdbeeren geniessen können. Was zählt ist also heute primär die wirtschaftliche Seite – in Zeiten globaler Konkurrenz kein leichtes Unterfangen.

 

Die Industrie hat verschiedene Lösungen parat. Ein grosses Angebot modernster Maschinen lässt den Landwirt heute vollklimatisiert und GPS-gesteuert über riesige Felder steuern. Den geringen Gewinnmargen durch hohen Konkurrenzdruck, kann er vermeintlich nur mit Massenanbau entgegentreten – oder mit staatlichen Subventionen. Der Massenanbau braucht auch massentaugliches Saatgut, denn auf einem riesigen Feld allein Unkraut zu jäten ist kaum möglich.

 

Ein Grossteil der Menschen die früher auf dem Land/Feld beschäftigt waren, arbeitet nun in der Industrie (z.B. in einer Traktorenfabrik). Die grossen Felder in Monokulturen sind zudem anfällig für tierische Schädlinge, finden sie doch hier reichlich Nahrung um sich massenhaft zu vermehren und dabei kaum Feinde (da diese in der weit entfernten Wildnis leben). Also wird der Spritzwagen angehängt, ein paarmal das Feld in der Saison mit Unkrautvernichtungsmittel eingenebelt. Den angebauten Pflanzen tut das nichts, denn es handelt sich um speziell resistente Züchtungen.

 

Auch sollen sich die Ernteprodukte in Form und Farbe gleichen, damit sie sich besser verkaufen lassen – möglich manchen es auch hier spezielle Züchtungen.

morderne Landwirtschaft
morderne Landwirtschaft

Die Lösung Hybridsorten?

Ein grosser Teil des kommerziell verwendeten Saatgutes, wird heutzutage als Hybridsorten (KLICK) auf den Markt gebracht (teilweise auch im Biolandbau). Diese sind teilweise sogar gentechnisch verändert und haben all die vom konventionellen Markt geforderten Eigenschaften.

 

Für den Landwirt haben diese Sorten zudem den Nachteil, sich nach der ersten Saatguternte in verschiedene Sorten aufzuspalten und sich somit nicht weitervermehren lassen. Der Bauer kann daher das Saatgut nicht (wir früher) selbst weiter vermehren und ist auf Saatzuchten von Fremdfirmen angewiesen. Dies ist vor allem in den sog. Drittweltländern ein erhebliches finanzielles Problem. Auch gewinnen diese Firmen immer mehr an Monopolstellung und Einfluss. In Amerika werden von diesen wenigen Grosskonzernen bestimmte alte Sorten patentiert und der Anbau (ohne Zahlung der Lizenzgebühr) strafrechtlich verfolgt. Übrigens arbeiten die grossen Saatgutfirmen eng mit den Chemiekonzernen zusammen – müssen doch Kunstdünger und Pestizideinsatz auf die Hybridzüchtungen abgestimmt werden. Hybridzüchtungen sind zudem hochspezialisiert und damit anfällig für klimatische Veränderungen und Krankheiten.

Versuchsmaisfeld mit Hybridsorte (mitte)
Versuchsmaisfeld mit Hybridsorte (mitte)

Vorteil „alte Sorten“

Alte Sorten und z.B. auch biologisch-dynamische Neuzüchtungen lassen sich hingegen aus eigenem Saatgut weitervermehren. Auch aus Ernährungsphysiologischer und kulinarischer Sicht haben samenfeste Sorten gegenüber den Hybriden viele Vorteile. Sie sind robust und unempfindlich gegenüber Klimaveränderung. Sie müssen meist weniger gepflegt werden. Außerdem sind sie geschmacklich vielfältig. Manchmal sind sie für Allergiker besser verträglich.

verschiedene "alte" Tomatensorten
verschiedene "alte" Tomatensorten

"alte Sorten" - kulturhistorisches Erbe

[...] Der Reichtum an alten Landrassen und Kulturpflanzen ist ein wertvolles kulturhistorisches Erbe. Die traditionellen Tiere und Pflanzen erzählen ein Stück Landwirtschaftsgeschichte und sind mit der Kultur unseres Landes eng verbunden. Die kulturelle Verankerung der Sorten und Rassen spielt eine wichtige Rolle bei deren Erhaltung. [...] Quelle: pro specie rara

Birne "Schweizer Hose"
Birne "Schweizer Hose"
Kupferhalszicklein (Quelle: ProSpecieRara)
Kupferhalszicklein (Quelle: ProSpecieRara)

Pflanzen und Tiere!

Das Thema "alte Sorten" gilt natürlich nicht nur für Pflanzen – in der die Tierzucht herrscht eine ganz ähnliche Situation.

 

Daher betrifft die Sorgfalt um „alte Sorten“ genauso die „alten Nutztierrassen“.


weitere Schriften zum Thema "alte Sorten"

Einen etwas alten, aber dennoch interessanten Bericht zur Debatte Hybridsaaten findest Du hier: KLICK!